Ein Leben voller Wunder…

Posted on 10. Februar 2012


Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!

Immer wenn ich diesen Satz höre, muss ich innerlich lächeln und gleichzeitig den Kopf schütteln. Wir meinen das oft, wenn wir etwas Überraschendes, Unerwartetes erleben. Eine Erfahrung, mit der wir nicht gerechnet hatten. Dann handelt es sich entweder um ein Wunder oder einen Zufall oder ganz einfach um Pech. Je nach dem, was geschehen ist. So gesehen könnten wir unser Leben samt Erfahrungen diesen drei Kategorien zuordnen.

Jeder von uns wünscht sich Wunder – wir möchten ja ein wunder-volles Leben haben. Ein Leben also, das voller Wunder ist. Es wäre uns am liebsten, wenn wir einen Zauberstab besäßen um mit dessen Hilfe kleinere oder größere Wunder in unserem Leben zu bewirken. Oft haben wir Probleme, Schwierigkeiten, wo wir glauben dass uns nur ein Wunder helfen könnte. Bitte lass ein Wunder geschehen… flüstern wir vor uns hin, oft riskieren wir sogar einen Blick gen Himmel. Wir vermuten, dieses Wunder würde uns von da oben zu-fallen. Ist es nun ein Wunder oder doch ein Zufall? Aber Achtung: nicht alles was uns zu-fällt ist auch ein Wunder im positiven Sinne.

Mit dem Wort Wunder werden immer positive Gefühle und Gedanken verbunden. Das ist ja wirklich kein Wunder… :-).  Wenn ein Wunder geschieht, dann fühlen wir uns gerettet – wir atmen auf und sind erleichtert dass wir nun um ein Problem weniger haben. Das Problem (egal welches) belastete uns sehr, stundenlang, tagelang konnten wir an nichts anderes mehr denken. Wir dachten immer wieder: so ein Mist, das habe ich echt nicht gebraucht! Das hat mir noch gefehlt! Warum gerade ich? Wieso musste mir so etwas passieren? Tja, da sieht man es wieder, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt! Das ist echt zum Verzweifeln!

Ein Wunder passiert nicht gegen die Natur, sondern gegen unser Wissen von der Natur.

 (Aurelius Augustinus)

Ja, es kann schon sein, dass wir an bestimmten Situationen verzweifeln. Wir verstehen die Welt nicht mehr und suchen krampfhaft nach einer Lösung. Es ist nur so… Sie wissen schon, wie bei einer Krankheit. Da werden auch sehr oft nur die Symptome erkannt und behandelt, anstatt nach der wahren Ursache zu forschen. Aber auch wenn es den Anschein hat, die Symptome würden verschwinden, die Ursache bleibt tief in unserem Inneren und wartet nur darauf, bei der nächsten stressigen Lebenssituation wieder auszubrechen. Und das geht so lange weiter, bis wir endlich beginnen Ursachenforschung zu betreiben um von chronischen Symptomen befreit zu werden.

Was heißt das übersetzt? Wenn wir ein Problem haben, das uns sehr belastet, wollen wir es gelöst bekommen. Wir wollen es loswerden! Unsere Gedanken drehen sich im Kreis, uns fällt jedoch keine tolle Lösung ein. Wir verstehen ja oft nicht einmal, wieso uns diese negative Erfahrung (Problem) zugestoßen ist! Wie sollten wir dann eine gute Lösung finden? Ich denke, dass dieses Nichtverstehen der Situation (wie es zu dem Problemfall kam) ein größeres Problem darstellt, als die Schwierigkeit selbst. Es wäre empfehlenswert auch hier eine Ursachenforschung anzustellen.

Welche Ursache(n) in der Vergangenheit hatten wir gesetzt, die unser Problem be-wirkt / ausgelöst hat?

Mögliche Ursachen:

  • welcher Gedanke: Angst, Befürchtung, Hass, Groll –
  • welches Denkmuster: Überzeugungen, woran man glaubt, subjektive Wahrheiten –
  • welche Denkweise: Lebenseinstellung (positiv / negativ, optimistisch / pessimistisch, Schwarzmaler) –
  • welche Entscheidung (auch wenn man keine eindeutige Entscheidung trifft, ist das eine Entscheidung!) –
  • welche Handlung / Aktion: Ausführung eines Vorhabens gemäß der getroffenen Entscheidung.

Hier kommt unser Spruch ins Spiel – erstens kommt es anders, zweitens als man denkt – ! Aber stimmt das nun wirklich? Wenn wir davon ausgehen, dass nach jede gesetzte Ursache die entsprechende (stimmige) Wirkung folgt, dann hat dieser Satz keine wirkliche Relevanz. Die Wirkung – die Entwicklung einer Situation – kann immer nur der gesetzten Ursachen entsprechend ausfallen. Auf A folgt B – und nicht umgekehrt.

Wenn meine Gedanken und die daraus resultierenden Handlungen im guten, positiven, harmonischen Bereich angesiedelt sind, werde ich dementsprechende Resultate bekommen. Dann gibt es keine bösen Überraschungen, keine bösen Probleme, die ich händeringend lösen und für ein Wunder beten muss. Aus einem Apfelkern entsteht schließlich auch keine Birne. Noch interessanter ist die Tatsache, dass wenn wir Samen für einen Apfelbaum einsetzen, wir auch nicht erwarten oder darauf hoffen, dass in unserem Garten irgendwann ein Birnenbaum steht. Das ist uns voll bewusst, das stellen wir auch gar nicht in Frage. Es ist einfach selbstverständlich.

Aus diesem Grund sollte uns auch bewusst sein, dass wenn wir faule, giftige (negative) Samen in unserem Gedankengut mit uns herumtragen und diese auch noch tagtäglich mit negativen, pessimistischen Gedanken nähren (Ursachen), so können wir kaum erwarten, dass uns all dies einen wunderschönen Birnenbaum (ein Leben ohne Probleme, ohne negativen Erfahrungen) beschert. Es liegt doch auf der Hand. Es ist selbstverständlich, oder…?

 Ich glaube nicht an Wunder. Ich habe davon zu viele gesehen.

 (Oscar Wilde)

Deshalb sollte der obige Satz eher lauten: erstens kommt es nicht anders, zweitens als man denkt!

Es kann immer nur das zu uns kommen, worauf wir unsere Gedanken vorhergehend fokussiert hatten. Woran wir den ganzen lieben Tag lang dachten – Ursache und Wirkung. Es wirkt immer – egal ob in eine positive oder negative Richtung – es kann nicht unterscheiden. Wir entscheiden immer selbst (bewusst oder unbewusst), in welcher Richtung dieses Naturgesetz wirken soll.

Es wirkt auch wenn wir nicht daran glauben. Wir bekommen, was wir verursachen…

Wenn wir unsere Gedankenkraft öfters gezielt und bewusst einsetzen und an ihrer Wirkung glauben würden, würden wir uns von Wundern nicht mehr so abhängig fühlen. Dann wären wir unserem Problem nicht mehr so ausgeliefert, denn wir wüssten, wieso es dazu kam. Wir dächten zurück und wüssten, welche Qualität unsere Gedanken hatten, bevor das Problem auftrat. Das heißt, wie unsere vorherrschenden Gedanken waren, also welche Samen hatten wir eingepflanzt  (Apfel- oder Birnenkerne?).

Dann würden wir die Ursache kennen, die das Problem verursacht / be-wirkt hatte. Uns wäre klar, dass es falsch war so zu denken und wir würden es in Zukunft anders machen. Wir würden daraus lernen um es beim nächsten Mal besser zu wissen, wie wir unsere Gedanken steuern müssen um gute, positive wunder-volle Resultate (Birnenbaum, statt Apfel zum Beispiel) zu erreichen. Wir müssten auch nicht mehr händeringend warten, bis uns ein Wunder von da oben zu-fällt.

Und wenn wir all das begriffen haben, dann wissen wir, dass wir die Kraft und die Macht haben um Wunder und angenehme Zu-fälle in unserem Leben selbst zu kreieren.

Der Mensch gewöhnt sich rasch an die Wunder, die er selbst vollbringt.

 (François Mauriac)

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 Liebe Grüße,

© Sunelly Sims

Wunder-Volles Leben

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(Photo 1: kenfotos)